Das Zeit-Seminar 2.0
4. Tag: „Außereuropäische Zeitvorstellungen“
(Auszüge)
(Auszüge)
Zum Einstieg
„Begegnungen“
Ein wenig poetische Prosa und ein Ausschnitt aus einer Radiosendung.
Interkulturelle Begegnungen seit den Anfängen der Menschheit und noch bis heute.
a. Reasons to Travel
(Audio: 1 min., 59 sec.)
b. Gleichheit und Ungleichheit
(Radioausschnitt: 2 min., 23 sec.)
Fallstudien (1)
Robert Levines „Eine Landkarte der Zeit“
Als Victor Halb 2002 sein „Zeit-Seminar“ geschrieben hatte, war die Quellenlage über außereuropäische Zeitvorstellungen noch relativ dünn. Denn in der Ethnologie zum Beispiel war es erst um 2005/2006 Standard geworden, die InformantInnen bei Feldforschungen nach ihrem Zeitverständnis überhaupt zu fragen …
Ein populärwissenschaftliches Buch aber hatte er damals gefunden und besprochen: -
(Audio: 5 min., 58 sec.)
„So, jetzt wisst Ihr alles über Levines `Landkarte der Zeit´“, hatte das Referat geendet. - „Ja, und über die Sozialpsychologie“, hatte Lederhut in seiner boshaften Art hinzugefügt.
Das war aber schon auch ungerecht gewesen. Denn immerhin waren in dem Buch ja doch auch eine Menge von Anekdoten zu finden gewesen über Zeitverständnisse in aller Welt. Die werden im folgenden Beitrag zusammen getragen. Und Gunther wird sich dabei erinnert fühlen an ein Erlebnis in Madagaskar …
2. Teil: Anekdoten
(Audio: 6 min., 9 sec.)
Fallstudien (2)
Zeit in Afrika
Ebenfalls noch aus dem „Zeit-Seminar“ von 2002: Victor Halb hatte eine Veranstaltung des Kulturreferats München besucht aus der Vorlesungsreihe „Jede Kultur hat ihre Zeit“.
(Audio: 3 min., 10 sec.)
Und dann noch ein paar Bilder von einer …
(Video: VH 2012; 56 sec.)
Eine Anmerkung: Weil die Problematik auch in dem Beitrag „Zeit in Afrika“ schon indirekt vorkam, ist hier vielleicht eine gute Gelegenheit, um noch einmal zu erörtern, was es mit den „Fallstudien“ auf sich hat: Eine umfassende Darstellung von „Zeit in Afrika“ geben zu wollen, scheitert natürlich schon allein an der ungeheuren Vielfalt der dortigen Weltbilder. Von einer solchen über alle „außereuropäischen Zeitvorstellungen“, wie es unser heutiges Tagesthema anzukündigen scheint, ganz zu schweigen. Im nächsten Beitrag zum Thema Eurozentrismus wird ausführlicher die Rede davon sein, wie arrogant und ignorant es geraten muss, all diese Vielfältigkeiten über einen Kamm scheren zu wollen. Aus diesem Grunde also: nur „Fallstudien“.
Dies ist übrigens auch der Grund, warum es ein No-Go gewesen wäre, etwa einen afrikanischen Gastreferenten gewinnen zu wollen zum Thema „seiner“ traditionellen Zeitvorstellungen. Nicht nur, dass die Gefahr bestanden hätte, dass er in die Rolle geraten wäre, als Auskunftgeber herhalten zu müssen für sämtliche afrikanischen Zeitvorstellungen - die noch undankbarere Rollenzuschreibung wäre wahrscheinlich ebenfalls nicht zu vermeiden gewesen: Dass er sich wohl auch früher oder später ausdrücklich hätte positionieren müssen in einer Beurteilung „seines“ traditionellen Zeitverständnisses im Verhältnis zu „unserem“, dem dominanten, mächtigeren. Auch aus diesem Grunde also: nur „Fallstudien“.
Ja und …
Was ist eigentlich Eurozentrismus?
Vor allem auch davon muss die Rede sein. Anhand eigener Erlebnisse, Missverständnisse, Streits, Tritte in Fettnäpfchen und Schlimmerem versucht Victor Halb, den eigenen Eurozentrismus zu reflektieren.
(Präsentation: 28 min., 44 sec.)
Diskussion und Kritik: Besonders die letzten beiden Punkte - die Streits um Autos und Landkarten - schienen manchen in Sachen Eurozentrismus eine ziemliche Themaverfehlung gewesen zu sein. Handelte es sich dabei nicht eher um quasi „normale“ kulturelle Missverständnisse? Victor Halb meint dazu, dass er wahrscheinlich in dem Beitrag nicht genug darauf eingegangen ist, dass die Meinungsverschiedenheiten und „Missverständnisse“ selbstredend nach dem Motto „gelöst“ wurden: Wer zahlt, schafft an. Ohne die eurozentristisch grundierte Macht der Geldbörse wäre der Anreiz für ihn, sich von vorneherein einfühlsamer zu zeigen und sich letztlich einvernehmlich zu einigen, natürlich viel größer gewesen.
Fallstudien (3)
a. Magische Welten
Bei seinen Feldforschungen und Kontakten mit magischen Welten hat Andreas Obrecht den Eindruck bekommen: „Eine magische Welt ist eine Welt ohne Zufall.“
(Radioausschnitt: 4 min., 57 sec.)
b. Die Zeitordnung beim Gabentausch der Kabyle
In jungen Jahren hat Pierre Bourdieu den Gabentausch der Kabyle in Algerien untersucht.
(Audio: 5 min., 43 sec.)
Diskussion: Die faktische Unvereinbarkeit des Gabentauschs bei den Kabyle und des marktförmigen Warentauschs allein, meinten einige, spreche noch nicht dagegen, dass es sich dabei um zwei Formen einer universellen Konstante des Tausches handeln könnte.
Und T. meinte weiterhin, dass ihm der Gabentausch der Kabyle so fremd nun auch wieder nicht vorgekommen sei. Wenn da etwas gegeben werde und daraus eine Verpflichtung entstünde, nach einer gewissen Zeit etwas ganz anderes zurück zu geben - das gebe es ja zum Beispiel auch in Österreich, und hier kenne man das unter dem Namen „Korruption“.
Versuch eines Fazits
a. Vielleicht eine Gliederung anhand der Sprache(n)?
In seinem Zeit-Buch von 2002 hatte Victor Halb versucht, den Vielfältigkeiten der nicht-europäischen Zeitvorstellungen mit einer Gliederung anhand der Sprachen und Grammatiken beizukommen …
Versuch eines Fazits
(Audio: 12 min., 21 sec.)
Und dann referierte er noch …
b. Einige Gedanken von Karen Gloy
Einige Gedanken von Karen Gloy
(Audio; 10 min., 25 sec.)
… und zu guter letzt noch …
c. Einige Gedanken von Andreas Obrecht
Einige Gedanken von Andreas Obrecht
(Audio; 8 min., 5 sec.)
Noch ein kurzer Blick in die Zukunft?
Zum Abschluss wurde die Ausstellung/Installation fertig gestellt.
In der Vollversion
… gibt es dazu noch den Filmbeitrag „Was ist eigentlich Zivilisation? / Was ist eigentlich Globalisierung“ sowie drei weitere kurze Videos.
Wenn Sie die Vollversion studieren möchten, dann schicken Sie mir bitte eine entsprechende E-MAIL, dann sende ich Ihnen die Webadresse, wo Sie sie finden können, gerne zu.