Dann vertreibe ich das Buch eben selber, wenn es die Verlage nicht machen wollen, hatte ich mir dann gedacht. Um damit einen Anfang zu machen, hatte ich mich zum Beispiel an die linke Wochenzeitschrift gewandt, die ich nach wie vor für die beste im deutschsprachigen Raum halte, und sie gebeten, ob ich dort das Hamburg-Kapitel aus meinem „Philosoph auf Reisen“ abdrucken dürfte, um das Buch einem größeren Kreis bekannt zu machen. Nach einem längeren, zum Teil recht ermüdenden Email-hin-und-her über Fragen, die bildungsbürgerlichen Anteile in dem Buch betreffend, über seine Aktualität oder Nichtaktualität, darüber vor allem, ob dies Kapitel einen einzigen Text darstellt, wie ich ihnen vergebens klarzumachen versuchte, oder ob es wegen seiner Unterkapitel, wovon sie nicht ablassen konnten, als mehrere anzusehen sei, hat mir der zuständige Redakteur jetzt ebenfalls abgesagt: –
ich habe ihre texte jetzt noch einigen kollegen zur lektüre gegeben und wir sind uns einig, dass wir die texte nicht bringen möchten. nichts gegen subjektives, frei flottierendes schreiben – aber das hier ist für uns zu subjektiv und zu freischwebend. nehmen sie uns das bitte nicht übel …
Doch!
Auf die Begründung von wegen „zu subjektiv und zu freischwebend“ komme ich noch. Aber wenn Sie mich noch kurz entschuldigen könnten – ich muss mich zuvor noch einmal über das Wesen des Kulturbetriebs in eine Meditation begeben …